Wie es der Name schon sagt, geht es dabei um in Straßenpflaster eingelassene Steine. Die Gedenktafeln sind ein Mahnmal und sollen an das Schicksal der Menschen - Juden, Sozialisten, Kommunisten - erinnern, die von Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden.
Auf der Oberseite der Stolpersteine befindet sich eine beschriftete Messingplatte mit Angaben zu Name, Geburtsdatum, Tag der Deportation und Ort der Ermordung. Der Berliner Künstler Gunther Demnig hatte die Idee zu den Steinen, die seit 2009 fester Bestandteil der Erinnerungskultur in Eisenach sind. Seit 2009 sind bis heute 122 Stolpersteine in Eisenach verlegt worden.
Finanziert werden die Stolpersteine von verschiedenen Gruppen, Vereinen, Interessengemeinschaften und in diesem Jahr auch von einer Schüler- Projektgruppe des Elisabeth -Gymnasiums.
Am 3.10.2023 sind in Eisenach neue Stolpersteine vom Berliner Künstler Gunther Demnig verlegt worden. Die Steine sollen an alle Verfolgten des Nationalsozialismus erinnern. Deshalb sind inzwischen auch Steine für verfolgte und ermordete Sozialisten und Kommunisten in das Straßenpflaster eingesetzt worden. In einer feierlichen Veranstaltung beginnend am Theater in Eisenach, wurden die Personen, für welche die Steine verlegt wurden, vorgestellt.
Einen der verlegten Stolpersteine hat eine Schülergruppe des Elisabeth Gymnasiums finanziert (Foto: Rose am Stein von Georgenstraße), die sich im Rahmen der Sommerprojektwoche 2023 intensiv mit dem jüdischen Leben in Eisenach beschäftigt hat. Sie interviewten in der Woche unteranderem die Familie der Ehrenbürgerin Avital Ben- Chorin (ehemals Erika Fackenheim), die aus Israel zu Besuch in Eisenach war. Die Schüler besuchten die Ausstellung im Lutherhaus zum Entjudungsinstitut und machten eine Stolpersteinführung durch Eisenach. Aus diesen Begegnungen und Erlebnissen entstand ein Podcast, welcher bereits zur Bearbeitung und baldiger Veröffentlichung beim Wartburg- Radio liegt. Mit dem Geld, welches aus dem Projekt übrig blieb, wurde ein Stolperstein finanziert, um ein aktives Zeichen gegen jede Form von Antisemitismus, Ausgrenzung und Hass in unserer Gesellschaft zu setzen und einen Beitrag zur lebendigen Erinnerungskultur der Stadt zu leisten. Die Stolpersteine sollen uns ermahnen, wie wichtig Erinnerung ist, auch wenn uns keine Schuld an den Gräueltaten der Vergangenheit trifft, so ist es aber unsere Pflicht, keine Wiederholung zu ermöglichen.
Damit die Erinnerung sichtbar bleibt, ruft das „Bündnis gegen Rechts“ in Eisenach jährlich dazu auf sich an der Reinigungsaktion der Stolpersteine zu beteiligen.
(A.Arnold, Lehrerin)
Bilder: Georgenstraße
Bild: Gunther Demnig beim Verlegen des Stolpersteins in der Georgenstraße
(TL/09.11.2023)